Verpackung
Das Huawei P8 lite (2017) wird in einem hochwertigen,
stabilen Karton geliefert. Auf diesem ist auch ein Hinweis zur Ausrichtung
aufgebracht, damit beim Öffnen nichts herausfällt. Das Smartphone befindet sich
zwischen zwei extra Verpackungen und liegt gut geschützt. Außerdem sorgen die
kleinen Extra-Kartons für eine gute Sortierung - auf der einen Seite befinden
sich das Micro-USB Kabel mit Stecker und die Kopfhörer, auf der anderen Seite
das Handbuch – das Zubehör ist nach dem Herausnehmen leicht wieder einsetzbar.
Von der Verpackung bin ich positiv überrascht.
Die beigefügten Kopfhörer wirken leider nicht sehr
hochwertig und man hat auch nicht die Möglichkeit die Lautstärke direkt an den
Kopfhörern zu verstellen. Qualität ist in Ordnung, zum Telefonieren würde es
reichen.
Die Anleitung liegt in 8 Sprachen vor, die Schrift ist relativ
klein. Der Inhalt ist ausreichend und informativ.
+stabile und praktische Verpackung
+Anleitung, Kopfhörer, SIM-Werkzeug, Garantiekarte und
Smartphone sind leicht entnehmbar
-Vorder- und Rückseite aus Glas, angenehme Haptik
-schlechte Verarbeitung der Kopfhörer
Erster Eindruck Huawei P8 lite (2017)
Ich hätte nicht gedacht, dass ~1“ mehr einen so großen
Unterschied macht (mein altes Smartphone hatte eine Displaygröße von 4,3“). Mit
5,2“ Displaygröße ist es für meinen Geschmack etwas zu groß, um schnell und
einfach mit einer Hand und einem Daumen den ganzen Bildschirm zu nutzen. Ich
finde, dass es ein handliches Gewicht hat, so dass es auch sicher in der Hand
liegt.
Auf den ersten Blick hat das Huawei P8 lite (2017) ein großes
Display mit kleinem Rand, gestochen scharfe Schrift und schöne, klare Farben.
Die Idee auf der Rückseite des Smartphones die Schutzfolie
zu beschreiben um bspw. zu erklären, wie die SIM-Karte eingelegt wird, finde
ich klasse. Allerdings ist die Schrift so dunkel, dass gerade Anfänger, dies
leicht übersehen könnten, obwohl gerade Anfänger diese Hilfe benötigen.
Leider ist der Akku fest verbaut, deswegen muss die SIM-Karte
und Speichererweiterung an der Seite des Geräts eingesetzt werden, ein SIM-Werkzeug
für die Öffnung ist beigelegt.
Insgesamt macht das Huawei P8 lite (2017) einen
hochwertigen und eleganten Eindruck. Ich finde es schade, dass man den Akku
nicht tauschen kann und die Lösung mit der „Büroklammer“ ist auch nicht mein
Favorit.
+hochwertiger erster Eindruck
+angenehmes Gewicht zur Größe und dabei sehr schmal
+schöne, klare Farben und guter Kontrast (auch aus
steilen Winkeln)
-angenehme vorinstalliere Schriftgröße, aber teilweise
viel zu große Symbole
-Akku ist fest verbaut
-SIM-Karte und Speichererweiterung nur mit SIM-Werkzeug/Büroklammer
wechselbar
Ersteinrichtung
Die Einrichtung des Huawei P8 lite (2017) geht einfach
und schnell. Das Menü ist gut erklärt und es werden, wenn benötigt, auch
Hilfetexte angezeigt.
Man hat die Möglichkeit über die Datensicherung des
Google-Accounts die eigenen Daten direkt auf dem neuen Smartphone
wiederherzustellen. Auch für IPhone oder Nutzer ohne Google-Account werden
Möglichkeiten angeboten.
Die Google-Verbindung und das Einrichten des WLANs haben
ohne Probleme funktioniert.
Huawei bietet zusätzlich eine Software an, mit der auf
dem Altgerät gespeicherte Daten auf das neue Smartphone übertragen werden
können. Die App „Phone-Clone“ muss auf dem Altgerät installiert werden. Da die
App von Huawei entwickelt wurde, kann es bei der Übermittlung von Daten anderer
Smartphone Hersteller zu Einschränkungen kommen. So konnten von meinem Samsung
Galaxy S4 Mini bspw. die Anruflisten nicht übertragen werden. Das Kopieren von
~12GB hat ca. 15min gedauert, das Importieren zusätzlich noch über 30min.
Es gibt viele vorinstalliere Apps, die ich als unnötig
empfinde, bspw. Instagram und Facebook – da nicht jeder Nutzer davon ist.
Auch, dass Spiele vorinstalliert sind ist absolut
unnötig. Zwar können diese deinstalliert bzw. deaktiviert werden, allerdings
erschließt sich mir der Sinn nicht, diese vorinstalliert zu haben.
Dennoch hat man das Gefühl, quasi mit dem alten Telefon
im neuen Gewand zu arbeiten. Übertragen und Einrichten ging wirklich einfach
und kaum mit Verlusten.
+einfache und schnelle Einrichtung
+einfache Übertragung der Daten vom Altgerät
-viele vorinstalliere Apps
Funktionsumfang
Fingerabdruck registrieren
Man kann den Bildschirm ungesichert lassen und mittels
einfachen Wischens entsperren, eine PIN anlegen und den Fingerabdruck zum Entsperren
einrichten.
Dazu muss man seinen Finger auf den Fingerabdrucksensor
legen, welcher sich auf der Rückseite des Geräts befindet. Das Gerät erkennt
welche Bereiche des Fingers noch nicht gescannt wurden. Der
Registrierungsprozess des Fingerabdrucks ist sehr nutzerfreundlich. Das „Scannen“
des gesamten Fingerabdrucks dauert einige Sekunden und auch wenn man denkt alles
richtig zu machen, muss man es teilweise mehrmals probieren und den Finger
erneut
anders auf den Fingerabdrucksensor legen. Ist der gesamte Finger
„gescannt“, ist dieser erfolgreich registriert und abgespeichert und kann nun
das Telefon entsperren. Mein Freund hat ebenfalls seinen Finger registriert und
benötigte für die Registrierung in etwa so lang wie ich. Es ist allerdings
seltsam, dass ich es bisher nie geschafft habe das Handy beim ersten Mal mit
meinem Finger zu entsperren, mein Freund hingegen schon – weshalb ich dem
Fingerabdrucksensor noch etwas skeptisch gegenüberstehe.
Duo-SIM
Das Betriebssystem des Geräts verbraucht bereits viel
Speicherplatz, weshalb ich nicht davon ausgehe, dass eine Duo-SIM für meine
Bedürfnisse Sinn macht. Um das Huawei P8 lite (2017) nach meinen Bedürfnissen zu
nutzen empfiehlt es sich die Speicherkartenerweiterung anstelle einer zweiten SIM
zu verwenden.
Performance
Der Prozessor macht einen sehr positiven Eindruck auf
mich. Viele Apps, die auf meinem Samsung Galaxy S4 Mini nur hakend und langsam
funktionierten sind auf dem Huawei P8 lite (2017) richtig flüssig zu benutzen.
Technische Details
-4 x 2.1 + 4 x 1.7 GHz Octa-Core Prozessor
-5,2-Zoll-Full-HD-Display
-Speicherkapazität: 16GB (maximale
Speicherkartenkapazität: 128GB)
-Arbeitsspeicher-Größe: 3GB
-12-Megapixel-Hauptkamera mit Autofokus
-8-Megapixel-Selfie-Kamera
-inklusive Fingerabdrucksensor
-NFC-Chip
-Betriebssystem: Android 7.0
-Benutzeroberflächenanzeige: EMUI 5.0
Kamera
Die Rückseite besitzt eine 12MP Kamera mit einer guten
Verschlusszeit und einigen Einstellungen. Um einigermaßen gute Bilder zu erstellen
benötigt man viel Licht, da das Bildrauschen im Dunkeln sehr stark ist. Es gibt
auch keinerlei Bildstabilisatoren – also immer ruhig halten. Auf dem
Smartphone selbst sehen die Bilder gut aus, bei 100% Auflösung am Computer sieht man allerdings viele Schwächen. Das Rauschen ist durch Glättung versucht worden zu unterdrücken, so dass die Fotos eine Art „Maleffekt“ aufweisen.
Die 8MP Frontkamera ist in Ordnung. Ich vermute, dass die
Frontkamera speziell für Nahaufnahmen ausgelegt ist, da im direkten Vergleich
mit der Kamera auf der Rückseite meines Samsung Galaxy S4 mini (auch 8MP) die
Qualität der Aufnahmen des Huawei P8 lite (2017) sehr schlecht abschneidet.
Insgesamt finde ich die Hintergrundunschärfe der Frontkamera viel zu stark.
Auch die Videoqualität ist nicht besonders überzeugend,
Tonqualität ist gut. Da ich mit einer guten Kompaktkamera (Sony RX100 IV) fotografiere, bin ich
bei diesem Bewertungspunkt vielleicht zu kritisch, allerdings ist mir die
Qualität der Kamera vom Huawei P8 lite (2017) nicht ausreichend, um gute
Urlaubsfotos aufzunehmen oder gar ein Fotobuch zu erstellen. Auch für
Schnappschüsse ist mir die Qualität zu schlecht.
8MP Frontkamera Huawei (links) und 8MP Rückseitenkamera Samung (rechts) |
Ton
Die Tonqualität bei Gesprächen ist angenehm und klar. Die
Wiedergabe von Musik über den eingebauten Lautsprecher ist blechern. Wiederum
ist die Wiedergabe über ein anderes Audiogerät (bspw. Kopfhörer) einfach
umsetzbar und dann in Ordnung. Möchte man allerdings nebenbei leise Musik hören,
ist die leiseste Stufe immer noch zu laut, es könnte eine feinere Abstimmung
geben – aber wahrscheinlich gibt es für so etwas noch praktischere Apps.
Akkunutzung
Vom Akku bin ich positiv überrascht, habe ich doch bisher
immer das Gefühl gehabt, dass der Akku neuer Smartphones nur einen Tag hält.
Mit Energiesparmodus und sonstigen Einstellungen, wie das
automatische Beenden stromintensiver
Apps nach einer gewissen Zeit, hält der Akku gute zwei Tage bei meiner
Nutzungsweise (WLAN nicht immer aktiv, dennoch intensives Nutzen der Kamera
App).
Störende Kleinigkeiten
Vibration (vor allem beim Wecker)
Ich finde es schade, dass die Vibration nur ein- oder
ausgeschaltet werden kann. Man hat nicht die Möglichkeit die Intensität oder das
Intervall zu ändern. Gerade beim morgendlichen Wecker, direkt neben dem
Kopfteil, ist das Standardvibrieren viel zu laut und muss jetzt leider
weggelassen werden.
Sortierung der eigenen Daten
Als ich meinen Klingelton für den Wecker aussuchen wollte
ist mir aufgefallen, dass die eigenen Songs nach Alphabet sortiert sind, was
überhaupt nicht übersichtlich ist. Auch in den eigenen Ordnern und in der Musik-App
von Huawei herrscht diese Sortierung, die wenig Sinn macht.
Der Wecker
Es wäre auch schön gewesen, die relevanten Wochentage, an
dem der Wecker klingeln soll, im ersten Schritt auszuwählen und nicht über
mehrere Klicks zu suchen. Außerdem kann die Snooze-Einstellung nur für alle
Wecker übernommen werden – ich glaube Huawei und die Funktion „Wecker“ können
noch vieles einfacher machen.
Energiesparmodus und Synchronisation
Normalerweise konnte ich mein Handy im Energiesparmodus
laufen lassen und die Synchronisation mit Google (bspw. Tastatur/Chrome) im
Hintergrund hat ohne Probleme funktioniert. Beim Huawei P8 lite (2017) musste
ich leider feststellen, dass es im Energiesparmodus zu keinerlei
Synchronisation kommt. Dadurch kann vielleicht mehr Strom gespart werden, aber
ich fand es bisher immer sehr angenehm, den Energiesparmodus zu nutzen und
trotzdem meine Daten ab und zu automatisch gesichert zu wissen – an diesem
Punkt ist es auch schade, dass an keiner Stelle erwähnt wird, dass die gleichzeitige Nutzung von Energiesparmodus und
Synchronisation von Daten nicht möglich sind.
Gesamtfazit
Insgesamt finde ich, dass das Huawei P8 lite (2017) für UVP
239 Euro – ein mittelmäßig gutes Preis-Leistungsverhältnis darstellt.
Die Verarbeitung ist hochwertig und die Performance für
den täglichen Gebrauch geeignet.
Mit Speicherplatzerweiterung kann man auch viele Apps und
eigene Dateien nutzen.
Das Handling ist angenehm und die Reaktionszeit ist sehr
gut.
Das Huawei P8 lite (2017) kann für mich als
Hobbyfotographen meine Kamera in keinem Punkt ersetzen. Natürlich können
schnelle Schnappschüsse geschossen werden, aber selbst damit wäre ich eher weniger
zufrieden.
Auch kann der Lautsprecher nicht als angenehme
Soundquelle genutzt werden, da einfach zu viele Höhen und Tiefen verloren
gehen.
Für mich muss ein Smartphone die eigentlichen Funktionen,
wie Telefonieren, Nachrichten schreiben, Internet und Apps nutzen gut
beherrschen, so dass ich auf Kamera und guten Ton auch gern verzichten kann,
allerdings hat das Huawei P8 lite (2017) einige Schwachstellen.
Im Vergleich zu meinem Samsung Galaxy S4 mini ist das
Huawi P8 lite (2017) quasi ein Quantensprung und um wesentlich besser auf der
ganzen Linie, allerdings liegen zwischen den beiden Smartphones auch viele
Generationen.
Ich bin ganz ehrlich – zum Testpreis von 125 Euro behalte
ich das Huawei P8 lite (2017) sehr gern und kann mit den Schwächen leben. Hätte
ich es mir zum UVP Preis von 250 Euro gekauft, hatte ich mich allerdings sehr
geärgert, da es doch viele grundlegende Schwachstellen hat.
~Updates~
Ich bin von der mitgelieferten Musik App wirklich enttäuscht, dass die Songs nicht richtig sortiert werden habe ich ja bereits erwähnt. Hinzukommt, dass beim Musikhören über Kopfhörer der Ton von bspw. SMS in voller Lautstärke durchgelassen wird – man es also über die Kopfhörer hört. Auch das war beim S4 nicht so.
~Updates~
Ich bin von der mitgelieferten Musik App wirklich enttäuscht, dass die Songs nicht richtig sortiert werden habe ich ja bereits erwähnt. Hinzukommt, dass beim Musikhören über Kopfhörer der Ton von bspw. SMS in voller Lautstärke durchgelassen wird – man es also über die Kopfhörer hört. Auch das war beim S4 nicht so.
Hallo Claudia,
AntwortenLöschenein sehr interessanter und informativer Bericht. Ich sehe manches so wie du, finde letztendlich aber den Preis durchaus gerechtfertigt.
Liebe Grüße
Kerstin
Hallo Kerstin,
AntwortenLöschendanke für dein Kommentar.
Ich glaube ich sehe es mit dem Preis so kritisch, weil mein Samsung Galaxy S4 mini praktisch genauso teuer war wie der Testpreis von Huawei P8 lite 2017 - und da es kaum Verbesserungen gibt im Vergleich zu meinem S4, würde ich auch nicht mehr für das P8 ausgeben wollen.
Grüße
Claudia
Na dann lasse ich doch auch mal einen Kommentar hier bei dir. Ein schöner Test bzw. Zusammenfassung. Ich teste das P10 Lite, kann also beispielsweise zu Kamera und Akku keinen Vergleich anbieten. In Sachen Betriebssystem und kleinere Fehler oder unpraktische Dinge bin ich aber auf deiner Seite. Aber wer weiss, evtl. gewinnen wir ja die Smartphones und dann kann man noch besser damit leben ;-)
AntwortenLöschenPS Würde mich über einen Besuch und evtl. einen Kommentar auf meinem Blog (und vielleicht ein Abo) sehr freuen.
Liebe Grüße